Der Studie zufolge sind Fernsehinhalte die am häufigsten raubkopierten Inhalte in der EU und machen fast die Hälfte aller Raubkopien aus. Auch die Piraterie von Live-Events, wie etwa das Streaming von Sportspielen, nimmt zu. In der Studie wurde die Zahl der monatlichen Zugriffe auf illegale Inhalte pro Internetnutzer gemessen, die zwischen 2017 und 2021 zurückgegangen war. Im Jahr 2022 kehrte sich der Trend um, und die digitale Piraterie stieg um 3,3 %.
Raubkopierte Inhalte: Was die Europäer konsumieren
Diese Trendwende ist hauptsächlich auf die Zunahme der Fernsehpiraterie zurückzuführen, die 2022 fast die Hälfte (48 %) aller Zugriffe auf rechtsverletzende Websites in der EU ausmachte. Andere Arten von raubkopierten Inhalten sind Veröffentlichungen (28 %), Filme (11 %), Software (7 %) und Musik (6 %).
Die Studie zeigt auch die am häufigsten raubkopierten Genres auf, wobei Fernsehsendungen, Serien und Filme auf Abruf an erster Stelle stehen, gefolgt von Anime Produktionen (Serien und Filme), Live-Streams von Sportereignissen und spezielle Sportkanäle.
Der Exekutivdirektor des EUIPO, Christian Archambeau, betonte bei der Vorstellung der Studie, dass Urheberrechtsverletzungen im digitalen Zeitalter ein ernstes Problem und eine direkte Bedrohung für die Kreativwirtschaft in Europa darstellen. Er fügte hinzu: "Die neue Studie zeigt, dass es noch viel zu tun gibt, um die Piraterie zu bekämpfen. Diesem Phänomen Einhalt zu gebieten ist komplex, da sich die Piraterie mit der Technologie ständig weiterentwickelt. Deshalb ist es wichtig, die der Piraterie zugrunde liegenden Mechanismen zu verstehen, um wirksame Strategien und Maßnahmen zu ihrer Eindämmung zu ergreifen.
Der Aufstieg von Live-Sportveranstaltungen und Streaming
Der Studie zufolge hat sich das Streaming zur beliebtesten Methode für den Zugang zu illegalen TV-Inhalten entwickelt: 58 % der Piraterie in der EU erfolgt über Streaming und 32 % über das Herunterladen. Auch bei der Piraterie von Live-Sportveranstaltungen ist von 2021 bis 2022 mit einem Anstieg von 30 % ein Aufwärtstrend zu verzeichnen. Diese Studie mit dem Titel "Online Copyright Infringement in the European Union, Films, Music, Publications, Software and TV, 2017-2022" ist die dritte Studie über die Entwicklung der webbasierten Online-Urheberrechtsverletzungen, die als Grundlage für die Strategien und Maßnahmen zur Bekämpfung der Piraterie und zur Förderung des Wachstums der Industrie für digitale Inhalte dienen soll. Die Studie untersucht die Anzahl der Zugriffe auf raubkopierte Filme, Fernsehsendungen, Musik, Software und Veröffentlichungen von Januar 2017 bis Dezember 2022, wobei verschiedene Desktop- und mobile Zugriffsmethoden wie Streaming, Herunterladen, Torrents und Streamripping-Software verwendet werden. Die neue Ausgabe umfasst zwei bisher nicht untersuchte Arten von Inhalten, nämlich Veröffentlichungen und Software, allerdings nur für die Jahre 2021 und 2022.
Alle Studien der Beobachtungsstelle finden Sie hier.
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